Das Emmeringer Wappen
Seit 1963 besitzt Emmering ein eigenes Gemeindewappen. Dieses wurde der Gemeinde vom Staatsministerium des Innern in einem Zustimmungsverfahren verliehen.
Das Wappen zeigt auf schwarzem Hintergrund zwei einander zugekehrte silberne "Halparten" (mittelalterliche Wurfbeile) an schräg gekreuzten goldenen Griffen, unten belegt mit einem gesenkten von rot und silber geschachten Balken.
Der Inhalt des Hoheitszeichens ist wie folgt zu begründen:
In der Markung der Gemeinde lag eine Burg der Herren von Gegenpoint, die ursprünglich Ministerialen der Welfen waren und dann in die Ministerialität der bayerischen Herzöge aus dem Haus Wittelsbach traten. Sie besaßen umfangreichen Grundbesitz in Emmering und hatten das dortige Dorfgericht inne, übten also hoheitliche Funktionen aus. Schon 855 wird das Dörflein "Kekinpiunt" mit der Herrschaftsburg genannt.
Im Jahr 1306 teilten die Brüder Heinrich und Wat von "Gegenbaindt" ihre Güter infolge wirtschaftlicher Schwierigkeiten. Zu diesen gehörten auch Emmering und der Markt Bruck. Noch im gleichen Jahr verkaufte der Ritter Heinrich dem Kloster Fürstenfeldbruck eine Hube (halber Hof) zu Emmering und eine Hube zu Olching für 20 Pfund Münchner Pfennige unter der Bedingung, daß er 4 Jahre lang das Recht haben soll, die Grundstücke zum gleichen Preis zurückzukaufen. Die Urkunde vom 22. Februar 1306 beginnt mit folgendem Wortlaut:
"Ich Heinrich von Geggenpiund tun kunt allen den, die disen brief sehent, lesent oder herent, daz ich dem abt von Furstenvelt und sinem gotzhaus han geben an hueb datz Emmeringen und an hueb datz Olchingen umb zwai und zwaintzich phunt munchner pfhennig mit sogetaner beschaidenhait, daz ich daz selb guet in vier jarn wider kauffen sol umb die selben phennig ob ich will; tun ich des niht, so sol ich min erben und min guet der vorgeschriben hueb des klosters, usw. ..........."
Das an dieser Urkunde hängende Siegel diente als Grundlage für das neue Emmeringer Wappen. Dies war jedoch mit einigen Schwierigkeiten verbunden, da die Siegelbilder des ortsadeligen Geschlechts voneinander abweichen (1306 - 1311 - 1322). Der Gemeinderat einigte sich schließlich auf die Form des Siegels der Verkaufsurkunde von 1306.
Zu Ende des 14. Jahrhunderts (1395) starb das Geschlecht der Ritter von Gegenpoint aus. Der gesamte Emmeringer Besitz ging an das Kloster Fürstenfeld über. Auf der Grundlage dieser Rechte und des Besitzes baute das Kloster die Hofmark Emmering auf und konnte sie bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts behalten (1803). Durch das Wappen der Herren von Gegenpoint und das des Klosters Fürstenfeld (Fürstenfeld führte wie die anderen Zisterzienserklöster das allgemeine Ordenswappen - einen rot und silber geschachten Balken) erhält die ortsgeschichtliche Entwicklung Emmerings ihre symbolische Deutung. Die heraldische Gestaltung und die künstlerische Ausführung entsprechen allen Voraussetzungen. Das Wappen unterscheidet sich auch hinreichend von bereits bestehenden Gemeindewappen in Bayern.